Donnerstag, 24. Mai 2012

Jörg schüttelt

Wie zwei dominikanische Bingo-Bongo-Rhythmus-Rasseln schüttelte er kraftvoll die kleinen Flaschen Orangensaft hin und her, rauf und runter, hierhin und dorthin - bis es knallte. Das war nicht die Absicht gewesen, geschweige denn das Ziel, doch so geschah es. Und mit eben diesem Knall löste die eine Flasche ihre Form auf, veränderte ihren Zustand von funktionalem, geschlossenem Gefäß in Scherbenhaufen und gab die von ihr beinhaltete Flüssigkeit in einem Schwall frei.
"So ein Mist aber auch", sagte der Schüttler, verließ den Ort des Geschehens, um sich einiger Utensilien zu bemächtigen, die die Möglichkeit bergen, ungewollte Substanzen und Elemente von Orten zu entfernen und nutzte sie anschließend, damit sie ihrem Zweck auch gerecht würden.
Als dies alles getan war, blieb ihm die Aufgabe, für Ersatz zu sorgen für jene dahinzerschellte Flasche. Und auch das tat er.
Nur ganz zum Schluss, als er die Getränke nun endlich zu ihrer sicheren Überdauerung bis zum Zeitpunkt der absichtsvollen Leerung auf dem Tisch abstellte, da hielt er ein ganz klein wenig die Luft an und war ein ganz klein wenig vorsichtig, und als er die Tür hinter sich schloss - da atmete er ein ganz klein wenig erleichtert, dass nicht noch mehr passiert war, aus.

1 Kommentar:

  1. ... und so hat er erfahren, aus wie vielen größeren, kleineren, kleinsten und staubfeinen Partikelchen so ein Glasgefäß besteht.
    (Ich habe gestern ein Trinkglas vom Tisch gefegt ... trotz (wie ich meinte) gründlichster Auffegebemühungen und anschließender Aufsaugarbeit hing am anderen Morgen ein hässlicher Splitter in Wolfgangs nacktem Fuß = "Attentat unter'm Küchentisch".)

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